Jahresbericht

Im Jahr 2003 setzten sich die Trends der vergangenen Jahre fort. Die Zahl der aktiven Mitglieder wächst langsam aber stetig, besonders erfreulich ist dabei, daß darunter viele junge Leute sind. Mittlerweile zählt unsere Gruppe (nach einer gründlichen Überarbeitung unserer Mitgliederliste und dem Ausscheiden von „Karteileichen“) etwa 60 Mitglieder und jeden Monat kommen Interessenten aller Altersgruppen dazu.

Entsprechend vielfältig sind die Angebote und Aufgaben. Schon lange hatte der Leiter der Gruppe, Sönke Simmoleit, deshalb eine Reihe von einzelnen Aufgaben verteilt. Der starke Zuwachs an Mitgliedern und sein langjähriger ehrenamtlicher Einsatz bestärkte ihn in der Entscheidung, die Leitung der Gruppe abzugeben . Nach außen wird die Klettergruppe seitdem von Joachim Mannebach vertreten, intern wurden die Aufgaben auf ein Team verteilt.

Mit diesen Zeilen möchten wir deshalb Sönke für seinen kontinuierlichen und geduldigen Einsatz in fast zwölf Jahren herzlich danken. Dieser Einsatz ist um so beeindruckender, als Sönke zudem ein zweites Ehrenamt im Ausbildungsreferat wahrnimmt.

Ein Rückblick auf das Jahr 2003

Zum Ausklang des Jahres 2002 gab es eine kleine Weihnachtsfeier in der Altstadt und einen Ausflug zum Klettern und Glühweintrinken nach Aachen.

Dann folgte eine lange Zeit, bis die ersten Sonnenstrahlen wieder das Klettern an echtem Fels erlaubten. Diese Winterperiode war dieses Jahr kürzer als sonst, die außergewöhnliche Witterung erlaubte schon im Februar, ein paar Stunden im T-Shirt an den Eifelfelsen zu klettern, auch wenn die Temperaturen dann gegen Abend wieder rasant gegen Null fielen.

Wie schon in den Vorjahren wurden 2003 eine Reihe von Fahrten angeboten.

Im Mai trafen wir uns mit etwa 25 Teilnehmern in der Eifelhütte, um die Saison offiziell zu beginnen. Das gemeinsame Klettern, Kochen, Essen und Trinken (und das alles auf hohem Niveau!) hat sich als fester Bestandteil unseres Angebots etabliert, wie die hohen Teilnehmerzahlen zeigen.

Ein paar Wochen später traf sich eine Gruppe von etwa 15 Leuten zum Klettern im Ith, Roman Hying hatte den Zeltplatz, das Frühstück, die Topos, das schöne Wetter und das Bier organisiert – perfekt! Wenig später waren Olaf Meyer und Roman schon unterwegs nach Bolivien, die Erstbegehung eines 6000ers stand auf der To Do-Liste. Diese Expedition wurde von der Sektion Münster organisiert, sehr schöne Bilder dieser Tour findet Ihr unter http://www.dav-muenster.de/html/aktuell_ancohuma.html

Zwischendurch gab es immer wieder Wochendenden, an denen Zeit für einen Ausflug in die belgischen Klettergebiete (Freyr, Beez) war. Auch wenn dies bedeutet, eine Tankfüllung zu verbraten und entsprechend zur Umweltbelastung beizutragen – die Felssperrungen in der Eifel und im Sauerland machen die großzügigen, gut abgesicherten und landschaftlich reizvollen Felsen in unserem freundlichen Nachbarland fast zur einzigen Alternative.

Der Sommer sah viele von uns auf alpinen Kletterfahrten in der Umgebung der Hermann von Barth-Hütte oder im Bergell. Detlef Woggon, Patric Scharoff und Georg Siedlaczek hatten die Organisation übernommen. Ab dem 4. Schwierigkeitsgrad konnte hier jeder Spaß haben - und da das Wetter mitspielte, kamen von beiden Reisen die meisten müde und zufrieden zurück.

Gelegentliches Murren war nur von den Bergell-Besuchern zu hören, die Eigenarten des Granit (viel Reibung - nichts für die Spezialisten in Sachen Leisten Kanten Löcher) führen nicht nur zu einem abnorm hohen Verschleiß an Sohlengummi, sondern auch dazu, daß die athletische Seite des Kletterns hier wenig gefragt ist. Das ganze ist etwa so, als verdonnere man einen Formel 1 Piloten dazu, stundenlang Rückwärts-Anfahren-am-Berg zu praktizieren.

Im Oktober trafen wir uns zum Saisonabschluß einmal mehr in der Eifel. Trockenes Wetter, Sonnenschein am Sonntag und die gute Verpflegung trugen zu einem gelungenen Wochenende bei. Besonders gefreut haben wir uns darüber, die „Rentnerband“ an diesem Wochenende kennenzulernen. Schon vorab hatten wir uns verständigt, daß wir am Samstag gemeinsam kochen würden und so wurde es ein langer Abend bei Wein und Bier. Marta Broziewski und Peter Krüll trugen zum wiederholten Male mit der Raffinesse ihrer Vor- und Nachspeisen zur Abrundung des Buffets bei.

Mit etwas gemischten Gefühlen wurden die Tickets für die beliebten Burgfelsen gekauft. Sie waren in den vergangenen Jahren nur noch für je zwei Monate (September/ Oktober) geöffnet und nun droht eine totale Sperrung. Die Zukunft des Kletterns in den Mittelgebirgen ist ungewiß. Es scheint aber, daß diese Zukunft für die vielen Kletterer unserer Gruppe, die erst in den letzten Jahren mit diesem Sport angefangen haben, nicht in der Eifel liegt. Die Wege zu unseren Kletterzielen werden immer weiter. Klettern, so eine bittere Feststellung, ist Motorsport....

Wenige Tage später wurde es dann kalt und seitdem ist wieder die Kletterhalle der Mittelpunkt unserer Aktivitäten – bis zum Frühjahr.

Ausblick

Die Entwicklungen des vergangenen Jahres werden uns noch eine Weile beschäftigen. Wir haben viele verhältnismäßig junge Mitglieder und das soll auch so bleiben. Deshalb werden neue Mitglieder und Interessenten nach Möglichkeit zu Anfang individuell betreut. Stützpunkt für unsere Aktivitäten ist die Kletterhalle, Dienstagabend trifft man sich zum Sport und zum Erzählen.

Das Projekt Bochumer Bruch wird sicher das Ereignis, das wir mit der größten Spannung beobachten und mittragen. Zwei Mitglieder unserer Gruppe, Norbert Jensen und Uwe Bolz, sind aktiv am Arbeitskreis Bochumer Bruch beteiligt.

Zum Wegebau an einem kalten, aber sonnigen Samstag im Oktober (und später noch einmal an einem ebenfalls sonnigen, aber noch kälteren Novembertag) trafen sich insgesamt etwa zwanzig Leute aus den Sektionen des Umlandes Wuppertal (Elberfeld und Barmen) über Essen, Bochum, Hagen, Solingen und einige mehr. Für die Düsseldorfer Sektion halfen sieben Mitglieder der Klettergruppe mit, eine Schneise durch das Gestrüpp zu schlagen und Stufen zu bauen. Norbert Jensen steuerte eine LKW voll schwerem Gerät bei und so wurden die fast 70 steilen Höhenmeter hinab in den riesigen Krater des Steinbruchs innerhalb weniger Stunden begehbar. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, daß mit Claudia Koehn, Andrea Bocks und unserer Naturschutzreferentin Julia Ogiermann drei Frauen unserer Sektion Spaltbeil und Spitzhacke schwangen.

Wenn das Engagement der Sektionsmitglieder sich so fortsetzt, können vielleicht schon im kommenden Sommer die ersten Routen dort begangen werden. Bis dahin sind aber nicht nur Arbeit, sondern auch Disziplin und Fingerspitzengefühl im Umgang mit der Stadt und den Naturschützern gefragt.

Mit dem Bochumer Bruch (der übrigens bei Wülfrath liegt, nicht bei Bochum) werden die Sektionen, die in seiner Nähe liegen, eine hervorragende Möglichketi zum Klettern erhalten. Die bis zu vierzig Meter hohen Kalkfelsen bieten ein vorläufig nur eingeschränktes, aber landschaftlich und von der Felsanmutung her außergewöhnlich reizvolles Ziel, das von Düsseldorf aus genau so gut erreichbar ist wie Duisburg.

Schließlich wird der Beitritt zum Landessportbund der ganzen Sektion neue Möglichkeiten zur Finanzierung ihrer sportlichen Aktivitäten eröffnen.

Was die Aktivitäten der Gruppe angeht, so möchte ich auf das ausführliche Programm im Info-Berg verweisen. Wer Interesse oder Fragen hat, darf jeden der dort angegebenen Ansprechpartner löchern.