Kletterer trifft Ameisenlöwe

Der Ameisenlöwe liebt die Buntsandsteinfelsen im Rurtal genau so wie die Kletterer. Nur eben doch ganz anders ...

Der Ameisenlöwe lebt am Fuß der Felsen und ist eine skurile Insktenlarve. Er lauert am Grunde seiner, im lockeren Felsensand gebauten Trichterfalle auf abrutschende Ameisen oder Asseln. Mit starken Zangen ergreift er die Beute, zieht sie unter den Sand und saugt sie aus. Nach zwei Jahren verwandelt sich die Larve zur nachtaktiven Ameisenjungfer, der sogenannten „Nachtlibelle“.

Die Kletterer leben in Düsseldorf und Umgebung und auch hier gibt es machmal skurile Erscheinungen. Im Frühjahr schwärmen sie gerne aus, um in den Felsen nach Klettererlebnissen zu jagen.

Den Ameisenlöwen und seine Zangen brauchen sie nicht zu fürchten, sollten aber auf ihn acht geben.

Das Kletterwochenende (09. – 11. Mai 2003) der Klettergruppe war fröhlich, rundum gelungen und ein voller Erfolg. Viele der „neuen“ Kletterer waren zum ersten Mal in unsere Eifelhütte und an Effels, Hirzley und dem Krefelder Hüttemfels klettern. So ging die Reise an die Vogelwand, den Affenfelsen oder übers „Wilde Kurdistan“ zur Aussichtswarte. Ob an der Obstwand reife Früchte geerntet oder Obstsalat hergestellt wurde, war nicht genau in Erfahrung zu bringen.

Tagsüber mit Sonnenschein und Klettergenüssen verwöhnt, standen abends Gaumenfreuden à la Christiane und Joachim auf dem Buffet: Spanische Gemüse-Paella, Huhn in Kokosmilch, gebackenes Gemüse mit Olivencreme und „spicy lemon casserole“. „Waren wir zum Schlemmen oder zum Klettern hierher gefahren?“, mag sich manch einer gefragt haben. Zum Nachtisch tischte Peter noch eine sahnige Schwarzwälder Creme auf. Hmmm ...

Beeindruckt und begeistert von soviel gemeinsamen Gemüse schnippeln, kochen und essen zeigten sich auch die Vermesser, die gerade wieder in der Hütte waren.

Sonntag nachmittag stand eine Führung durch die Felsen von Burgwand und Effels mit Vertretern der Biologischen Station und des nabu (Naturschutzbund Deutschland) auf unserem Programm. Hier haben wir auch den Ameisenlöwen getroffen und eine kleine Schlingnatter gesehen. Diskutiert wurde natürlich auch: Über Felssperrungen, Kletterregelungen, den Landschaftsplan Kreuzau/Niedeggen und die Benutzung von Magnesia an den Felsen. Hier hatten am Vortag schon einige unserer Gruppe mit anderen Kletteren, die es einfach nicht lassen können, diskutiert.

Und wie immer endete das Eifelwochenende mit einer schweren Eistour ...

Für die Klettergruppe - Julia Ogiermann